Totale Überwachung in der Großstadt
Okt
Der durchsichtige Bürger
Die einflussreichsten Interessengruppen der mexikanischen Großstadt Leon wollen die Stadt zur sichersten Metropole der Erde machen, in der die Bevölkerung massiv überwacht wird. Ein riesiges Netz aus Iris-Scannern soll sowohl Kriminelle, als auch unbescholtene Bürger bei jedem Schritt kontrollieren, um das höchst umstrittene Ziel zu erreichen. Neben dem angeblichen Sicherheitsgewinn sollen die Menschen dabei von derbiometrischen Identifizierung profitieren.
Zu Beginn der Aktion sollen ausschließlich Straftäter automatisch in einer zentralen Datenbank erfasst werden, damit eine höhere Akzeptanz des Überwachungssystems erreicht wird. Mit der Zeit sollen möglichst viele arglose Bewohner der Stadt dazu gebracht werden, die totale Überwachung freiwillig zu akzeptieren, indem Vorteile wie bargeldloses Bezahlen ohne Karte oder ähnliche personenbezogene Services angeboten werden, wenn man einer Registrierung im Kontrollsystem zustimmt.
Datenschutzrecht
Die Bürger der BRD und Europas sind glücklicherweise zur Zeit noch, durch das vorherrschende Datenschutzrecht, vor so einem Vorhaben geschützt, solange die Politiker nicht vor den Lobbygruppen einknicken. Das südamerikanische Biometrie-Unternehmen Global Rainmakers wird vermutlich zahlreiche Schritte einleiten, um die Iris-Scanner weltweit zu vertreiben. Der Chefentwickler der Firma, Jeff Carter, ging in einem Interview sogar so weit zu behaupten, dass in zehn Jahren jede Person, jeder Ort und jedes Objekt miteinander verknüpft sein würden, ein Albtraum für jeden Datenschützer. Insbesondere wenn man die Bestrebungen der US- Behörden miteinbezieht, in gewaltigen Rechenzentren die Bevölkerung der gesamten Erde zu simulieren. Solche Überwachungssysteme würden wahrscheinlich genau das richtige Datenmaterial für die geplanten Programme liefern.
Abschließend bleibt allerdings die Beobachtung, dass sich immer mehr Menschen der enormen Wichtigkeit Ihrer Datensicherheit und ihrer Privatsphäre bewusst werden.